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10. Oktober 2024

Stärkung der Energiesicherheit im Zeichen geopolitischer Umbrüche und klimabedingter Herausforderungen im Fokus des 7. Vienna Energy Security Dialogue

Die drängende Herausforderung, Energiesysteme mit Weitsicht zu steuern und den unmittelbaren Bedarf an Energiesicherheit mit langfristigen Klima- und Energiezielen in Einklang zu bringen, stand im Zentrum der diesjährigen Ausgabe des Vienna Energy Security Dialogue. Unter dem Titel „Energy security in the long run: managing energy systems with wise foresight“ fand die Veranstaltung am 8. Oktober in Partnerschaft mit der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), der Industriellenvereinigung Österreich und Ernst & Young Österreich statt.

Über 220 politische Entscheidungsträger:innen, Wissenschaftler:innen, sowie Vertreter:innen aus der Zivilgesellschaft kamen zusammen, um die zunehmende Komplexität globaler Energiesicherheit im Kontext großer geopolitischer Verschiebungen und der wachsenden Herausforderungen des Klimawandels zu diskutieren. Gemeinsam wurden Lösungen und Strategien entwickelt, um diesen Herausforderungen zu begegnen – mit dem Ziel, Energiesysteme nachhaltig und resilient für die Zukunft aufzustellen.

Die drei „K“ seien entscheidend für den Erfolg der Energiewende: „Kompetenz, Koordination und Kapital“, so Dr. Peter F. Kollmann, CFO der VERBUND AG und Vorstandsmitglied des World Energy Council Austria. „Dies unterstreicht die Dringlichkeit, ein Verständnis dafür zu entwickeln, wie zwischen diesen Dimensionen das richtige Gleichgewicht gefunden werden kann.“

Herr Ales Prešern, CEO von Siemens Energy Austria und Vizepräsident des World Energy Council Austria, betonte nicht nur die Relevanz eines raschen Technologierollouts und des Netzausbaus, sondern auch die harten Realitäten einer sich erwärmenden Welt.

Seit seiner Gründung im Herbst 2018 hat sich der Vienna Energy Security Dialogue zu einem führenden internationalen Forum für Energiefachleute entwickelt, um Erfahrungen und Ideen zur Gestaltung sicherer, leistbarer, effizienter und ökologisch tragfähiger Energiesysteme auszutauschen.

Herr Dipl.-Ing. Mag. Gerhard Gamperl, Generalsekretär des WEC Austria, hob die wachsende Notwendigkeit einer langfristigen Vision hervor, die Weitsicht, Resilienz und Anpassungsfähigkeit einschließt. „Dies erfordert sektor- und grenzübergreifende Zusammenarbeit, den Austausch von Wissen und die Nutzung kollektiver Expertise, um zukünftige Herausforderungen frühzeitig zu erkennen und proaktive Strategien zu entwickeln,“ sagte er.

Im Laufe der Veranstaltung teilten Expert:innen ihre Einschätzungen zur aktuellen Energiesituation sowie zu den wichtigsten Herausforderungen und Chancen der kommenden Jahre.

Die Sprecher:innen behandelten eine breite Themenpalette, darunter unter anderem: die Geopolitik stabiler Energieversorgung, Entwicklungen im Öl- und Gassektor, das Gleichgewicht von Energieangebot und -nachfrage, regulatorische Rahmenbedingungen für einen sauberen Übergang, Berücksichtigung von Klimarisiken in der Energieplanung, Finanzierung und Versicherungen sowie die Umsetzung digitaler und datenbasierter Lösungen zur langfristigen Stärkung der Energiesicherheit.

 

Darüber hinaus beinhaltete die Veranstaltung ein interaktives Panel zu Energiebildung, Effizienz und Inklusivität als Elemente Energiesicherheit im weiten Sinne. Zwei Young Energy Professionals des WEC Austria, sowie zwei Mentees des OSZE-GWNET-Mentoringprogramms zur Stärkung zentralasiatischer Frauen im Bereich der erneuerbaren Energien, berichteten von ihren Erfahrungen zur Einbindung von Jugend und Frauen im Energiesektor sowie zur Stärkung von Gemeinschaften im Zuge der Energiewende.

Zusammenfassend sagte Sylvie Goyet, Leiterin der Abteilung für Umweltaktivitäten bei der OSZE: „Der Dialog auf dieser Veranstaltung hat die zentrale Rolle von Energie für unsere gesamte Sicherheitslandschaft unterstrichen – und damit die entscheidende Notwendigkeit, Energiesysteme aus einer Sicherheits- und Effizienzperspektive weiterzuentwickeln.“