Close

GLOBALER ENERGIEBEDARF STEIGT WEITER

Die weltweite Energienachfrage wird in den kommenden zwei Jahrzehnten weiter steigen, vor allem in Asien. Das geht aus dem am 13.11.2018 veröffentlichten World Energy Outlook der Internationalen Energieagentur (IEA) hervor. Demnach wird der Gesamtenergieverbrauch 2040 um mindestens ein Viertel höher liegen als heute. Doch dies gelte nur, wenn die Regierungen ihre Versprechen einhalten, zum Beispiel mehr auf energieeffiziente Technologien zu setzen. Ansonsten könnte die globale Energienachfrage sogar um mehr als die Hälfte nach oben schnellen, heißt es in dem Bericht. Grund für die höhere Nachfrage seien vor allem ein erwarteter Anstieg der Weltbevölkerung um 1,7 Mrd. Menschen und steigende Einkommen.

Am stärksten soll Indien seinen Energiebedarf steigern. Auf dem Subkontinent wird bis zum Jahr 2040 doppelt so viel Energie verbraucht werden wie derzeit, so die IEA. Auch Chinas Energiehunger wächst weiter (2040/2017: +25%), wenngleich deutlich schwächer als in den vergangenen beiden Jahrzehnten. In Europa und Japan wird der Bedarf dagegen zurückgehen, in den USA bleibt er gleich.

Kräftig steigen soll die Nachfrage nach elektrischer Energie. Im aktuellen World Energy Outlook geht die IEA davon aus, dass in 2040 elektrische Energie bereits ein Viertel des weltweiten Endenergieverbrauches abdeckt (dzt. knapp 20%). In Entwicklungsländern werde sich der Bedarf an Elektrizität verdoppeln. In entwickelten Volkswirtschaften soll das erwartete Wachstum moderater ausfallen.

In Sachen Klimaziele malen die IEA-Experten ein düsteres Bild. Zwar würden die Versprechen des Pariser Abkommens weitgehend eingehalten. Doch das reiche nicht aus, um die Klimaerwärmung wie geplant deutlich unter zwei Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu halten. Sie empfehlen daher unter anderem verstärkte Investitionen in erneuerbare Energien, verpflichtende Standards zur effizienten Energienutzung, Abschaffung von Subventionen für fossile Brennstoffe und die Abschaltung veralteter Kohlekraftwerke.

Hier ist insbesondere die Politik gefordert. Die IEA betont, dass über 70% der weltweiten Energieinvestitionen von den Regierungen bestimmt werden. Die richtige Energiepolitik und das Ergreifen entsprechender Anreize werden daher entscheidend sein, um die Energieversorgung zu sichern, die CO2-Emissionen zu senken, die Luftqualität in städtischen Zentren zu verbessern und den Zugang zu Energie in Ländern wie Afrika zu verbessern.

19. November 2018 IEA, Neuigkeiten

Zurück nach oben