WEC AUSTRIA WORKSHOP SEKTORKOPPLUNG VOM 28.3.2019
Ein großes Interesse konnte WEC Austria beim Workshop Sektorkopplung im Haus der Industrie verzeichnen.
Dr. Johann Sereinig, Präsident von WEC Austria unterstreicht in seiner Begrüßung, dass die Energiewende an einem entscheidenden Wendepunkt angelangt sei. Ohne die Ausdehnung auch auf die Bereiche Verkehr und Wärme wird die Energiewende langfristig nicht gelingen.
Dipl.-Ing. Dr. Michael Fuchs vom BMNT zeigt in seinem Vortrag mögliche Entwicklungen der heimischen Energieversorgung bis 2050.
Univ.-Prof. Dr. Günther Brauner von der TU Wien betonte die Bedeutung der Sektorkopplung für das Gelingen der Energiewende. Er verwies auf die Vielfalt an technischen Optionen wie Power to Gas, Power to Mobility und Power to Heat (die Power to X-Technologien). Ein deutlicher Zubau an erneuerbaren Energien, Einsparmaßnahmen und Energieeffizienz, eine stärkere Nutzung von Strom in allen Sektoren sowie von innovativen Energieträgern wie Wasserstoff und synthetischen Brenn- und Kraftstoffen sind Leitplanken für die Systemintegration.
Für die Stahlindustrie, ist es eine besondere Herausforderung, die ehrgeizigen EU-Klimaziele zu erreichen, so Ing. Johann Prammer von der voestalpine AG in seinem Vortrag „Wege zur grünen Stahlproduktion“. Durch die Stahlproduktion hat die voestalpine einen großen Anteil (64%) an den österreichischen Prozessemissionen. Möglichkeiten, diese Emissionen weitgehend zu eliminieren, sind in Erforschung. Konkret geht es um die Prozessumstellung auf Erzreduktion mit Wasserstoff statt mit Koks und anschließender Elektroschmelze mit Strom aus erneuerbaren Quellen.
Ing. Mag. Michael Woltran von der OMV Gas & Power GmbH unterstrich die Bedeutung von Gas als Teil einer klimafreundlichen Energiezukunft. Die vorhandenen Gasleitungen und Gasspeicher können sofort und ohne zusätzliche Kosten für den Einsatz von erneuerbarem Gas genutzt werden. Da wäre zum einen Biomethan, das schon heute als vollwertiger Ersatz zum Einsatz kommt. Hinzu kommt synthetisches Gas, das aus erneuerbarem Strom gewonnen wird. Die Power-to-Gas-Technologie kann ein wesentlicher Treiber und Hebel für die Dekarbonisierung va. des Verkehrssektors sein.
Dr. Rudolf Zauner vom VERBUND gab einen Überblick über das gemeinsam mit Siemens und voestalpine AG betriebene Forschungsprojekt H2FUTURE. Bei dem Forschungsprojekt steht die Evaluierung von Potenzialen für den Einsatz von grünem Wasserstoff in den Prozessstufen der Stahlherstellung im Vordergrund. Darüber hinaus soll die Übertragbarkeit der Technologie auf weitere Industriesektoren, die Wasserstoff im Produktionsprozess einsetzen, untersucht werden.
Unter der Moderation von Dipl.-Ing. Dieter Drexel von der Industriellenvereinigung diskutierten unsere Experten die aktuellen Herausforderungen der Sektorkopplung.
Wir bedanken uns herzlich bei Herrn Univ.-Prof. Dr. Günther Brauner von der TU Wien für die Konzeption der Veranstaltung.
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