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76. GENERALVERSAMMLUNG VOM 19. MAI 2022

Die 76. Generalversammlung vom 19. Mai 2022 hat dem Protokoll der 75. GV vom 17. November 2021 zugestimmt, den Geschäftsbericht 2021 zustimmend zur Kenntnis genommen, den Rechnungsabschluss 2021 genehmigt sowie Vorstand und Geschäftsführer entlastet. Milica Vujačić, MSc, YEP-Koordinatorin, stellte die Zukunftsprogramme des WEC Austria vor und berichtete über die aktuellen Aktivitäten im Young Energy Professionals Programm.

Herr Mag. Christoph Lewisch legte sein Vorstandsmandat zurück, seitens der OMV AG wurde als Nachfolgerin Frau Mag. Eva-Maria Pusch für den Vorstand des Weltenergierates Österreich nominiert und von der Generalversammlung in dieser Funktion bestätigt.

Im Anschluß an die 76. Generalversammlung fand ein Geothermie-Workshop statt.

Der jährliche Endenergieeinsatz für Heizen und Warmwasserbereitung beträgt in Österreich rund 400 PJ. Damit wird deutlich, dass ohne Transformation des Wärmesektors der Umbau auf ein klimaneutrales Energiesystem nicht gelingen kann. Um die nationale Zielsetzung eines klimaneutralen Energiesystems bis 2040 zu erreichen, braucht es einen raschen und radikalen Umbau unseres Energiesystems, auch im Wärme- und Kältesektor. Diese Kraftanstrengung kann nur gelingen, wenn wir die gesamte Bandbreite des zur Verfügung stehenden Technologieportfolios nutzen. Neben Biomassetechnologien, direkter Solarenergienutzung, Nah- und Fernwärme sowie Abwärmen und P2H-Technologien wird sohin auch die verstärkte Nutzung der Geothermie eine Rolle spielen, so WEC-Austria Präsident Dr. Michael Strugl.

Mag. Gregor Götzl von der Geologische Bundesanstalt betonte, daß das heimische Geothermie-Potenzial derzeit noch zu 95% ungenutzt ist. Er stellt die Technologien in der Geothermie vor. Den Vorteilen – z. B. saisonale Unabhängigkeit von Wetterphänomenen, lokale Produktion, umweltfreundlicher Charakter, optisch unauffälliger, geringer Flächenbedarf, optimale Energieausnutzung durch Kraft-Wärme Kopplung –  steht als kritisches Moment die Minderung des Fündigkeitsrisikos gegenüber, deren dezentrale Bewältigung nur auf der Basis von Wissenschaftlichkeit und verstärkter Forschungstätigkeit gelingen kann.

Dr. Edith Haslinger vom Austrian Institute of Technology (AIT) referierte über die Potenziale der Geothermie in Österreich. Sie stellte in Ihrer Keynote den aktuellen Stand der Forschung vor und gab damit einen Ausblick auf die weitere Markt- und Technologieentwicklung der Geothermie.

DI Dr. Angelika Zartl-Klik und Mag. Bernhard Novotny von der OMV präsentierten die unterschiedlichen Formen der Geothermie, thematisierten deren Vor- und Nachteile und gaben einen Überblick über die geothermischen Nutzungsarten. Ein weiteres Thema widmete sich der seismischen Messungen für die Suche nach Heißwasservorkommen.

Dr. Rusbeh Rezania (Wien Energie) gab einen Überblick über den Wiener Klima-Fahrplan 2040. Dieser legt Maßnahmen und Ziele in allen Bereichen fest, mit dem Ziel, dass Wien bis 2040 CO2-neutral wird.

Die wesentlichen Energiequellen bzw. Technologien zur vollständigen CO2-Neutralität der Fernwärme sind die Tiefengeothermie, Großwärmepumpen, sowie die Nutzung von Grünem Gas, vor allem für die Spitzenlastabdeckung. Tiefe Geothermie und Großwärmepumpen sollen nicht nur die heute dominante fossile Fernwärmeproduktion ersetzen, sondern zusätzlich den Bedarfszuwachs abdecken, so Dr. Rezania weiters.

Der Geothermie-Workshop wurde durch eine prominent besetzte Podiumsdiskussion unter Teilnahme von

  • Gregor Götzl, Geologischen Bundesanstalt
  • Edith Haslinger, AIT
  • DI Dr. Angelika Zartl-Klik, OMV
  • Bernhard Novotny, OMV
  • Philipp Irschik, Energie Steiermark AG
  • Daniel Kroos, LL.M., OSZE
  • Rusbeh Rezania, Wien Energie
  • VD DI Stefan Stallinger, Energie AG Oberösterreich

abgerundet.

Die Moderation erfolgte durch Herrn Univ.-Prof. Dr. Thomas Kienberger von der Montanuniversität Leoben.

20. Mai 2022 Inside WEC, Neuigkeiten

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